Traufgang Ochsenberg – der breite und der schmale Weg!

Wer kennt sie nicht, die Stelle im Matthäusevangelium Kapitel 7 Vers 13 wo es heißt, breit ist der Weg der zum Verderben führt. Eine Gruppe des Albvereins machte am vergangenen Sonntag beim Traufgang am Ochsenberg genau diese Erfahrung. Wer den Schildern des offiziellen Traufgangs glaubt, muss sich auf einen schmalen, steilen, schlammigen, rutschigen und nahe dem Abgrund verlaufenden Pfad begeben. Wie verlockend ist da doch der breite Weg, der sanft ansteigend auch zum Ziel führen soll. Dieser Verlockung konnte auch die Wandergruppe nicht widerstehen. Doch schon bald führten diverse Wegweiser die Gruppe in die Irre und zur Strafe öffnete der Herr die Schleusen. Die Gruppe bereute, dass sie sich auf den breiten Weg begeben hat.

Plötzlich stellten sie fest, dass ein „Schaf“ verloren gegangen war. Über den direkten mobilen und akustischen Austausch konnte das verlorene Schaf wieder gefunden werden und zur Herde hinzustoßen.

Nach dieser harten Prüfung, gehorchte die Gruppe und begab sich auf den schmalen, schlammigen, rutschigen und nahe dem Abgrund verlaufenden Pfad. In strömendem Regen erreichte die Gruppe eine Herberge, in der, so schien es, alle Plätze belegt waren. Einige Gäste hatten jedoch Mitleid mit der geläuterten Gruppe und räumten Ihre Plätze. Bei strömendem Regen, aber im Trockenen sitzend, genoss die Gruppe ihre Mittagsrast (siehe Titelbild).

alpenblick

Und der Herr hatte ein Einsehen. Die Gruppe war genug geläutert. Die Sintflut endete abrupt und der zweite Teil der Runde konnte beginnen. Die reuige Gruppe hatte eingesehen, dass die schmalen, steilen, schlammigen, rutschigen und nahe dem Abgrund verlaufenden Pfade zwar beschwerlich sind, diese aber zum Leben führen. In diesem Fall ins Ochsenberghaus zu Kaffee, Kuchen und Eis.

Aber schon wurden wieder einige Gruppenmitglieder übermütig und warben für den breiten Weg zurück zum Ausgangspunkt. Fast wäre es zur Trennung der Gruppe gekommen. Eindrücklich wurden die Übermütigen zur Räson gebracht und die Runde auf dem schmalen Pfad durch eine wahrhaft paradiesische Orchideenlandschaft fortgesetzt.

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Ein letzter steiler Anstieg forderte die Gruppe nochmals heraus, bevor es dann sanft bergab durch eine farbenprächtige Blumenwiese zurück zum Ausgangspunkt ging.

Ganz beseelt formte sich die Gruppe zu einem Kreis und bedankte sich für diese unvergessliche Wanderung.

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