Jodelwanderung – der erste Versuch

Letzten Sonntagnachmittag erschallten nicht alltägliche Melodien über Gomaringen. Denn eine Gruppe Sangesfreudiger ließ sich auf die erste Jodelwanderung des Albvereins ein.

Unter der fachkundigen Anleitung von Christoph Achmüller lernten die Sangesfeudigen, wie man jodelt und fast noch wichtiger wie man juchitzt. Und das alles in entspannter Atmosphäre im Gomaringer Streuobstparadies.

Immer wieder wurde Halt gemacht, um das Geübte zu festigen oder aber um ein Ständchen für die Menschen am Wegesrand zu geben.

Dabei kam das Zeitmanagement an seine Grenzen und so musste der Rückweg direkt und ohne Jodelpausen bewältigt werden.

Denn im inneren Schlosshof erwartete die Sangesfreudigen eine original Südtiroler Marende. Mit Käse, Speck, Kaminwurz, Schüttelbrot. Was für ein Schmaus.

Und zwischendrin wurde immer wieder gejuchzt, gesungen und gejodelt.

Als Zugabe rezitierte Christoph noch die Geschichte vom Murmelchen und dem Adler.

Auch das war ein Genuss.

Ein Dutzend Kinder

und genauso viele Erwachsene sind am Sonntag früh aufgestanden, um dem Vogelgezwitscher im Wald zu lauschen. Denn morgens geben die gefiederten Sänger alles.

Fünf Minuten hinsitzen, still zu sein und zu hören ist in der heutigen Zeit gar keine so leichte Aufgabe.

Auch beim Gehen zu lauschen, wie hört sich Gehen auf Schotter, auf Moos, im Matsch oder Barfuß oder beides zusammen an, war eine Herausforderung. Nicht nur für die Ohren, sondern auch für die Füße, da die Bodentemperatur noch im unteren einstelligen Bereich lag.

Eine Überraschung war, dass mitten auf einem Rückeweg ein Bilderrahmen ohne Bild lag. Den Rahmen so leer liegen lassen geht ja gar nicht, also wurde mit allerhand unterschiedlichem Grün aus dem Wald ein „Farbverlaufbild“ von Hellgrün bis Dunkelgrün „gemalt“. Jemand war so mutig und hat eine Brennessel gepflückt und in das Bild eingefügt.

Man hätte das Bild auch mit Weinbergschnecken malen können, denn die waren an diesem Sonntagmorgen schon fleißig unterwegs.

Es war eine gute Idee aufzustehen und in den Wald zu gehen.

Entdeckungsreise auf dem Westweg

125 Jahre gibt es den Westweg schon. Der Weg, der von Pforzheim durch den ganzen Schwarzwald bis nach Basel führt und keine Höhen auslässt.

Johannes Schweikle hat ein Buch nicht über sondern zum Westweg geschrieben.

Er nahm sich die Zeit und las im Gomaringer Schloss aus diesem Buch.

Seine Geschichten sind so unterschiedlich, wie man es sich kaum vorstellen kann.

Ob über den Wolf, den ehemaligen Olympiasieger, die Nobelhotels aus besseren Zeiten, den 3-Sterne-Koch oder das Nationalparkzentrum am Ruhestein.

Selbstverständlich kommt die Natur des Schwarzwalds in diesem Buch nicht zu kurz. Die zeigt sich in all Ihrer Schönheit in den Bildern von Daniel Keyerleber, der mit Johannes Schweikle den Westweg gewandert ist und das in allen Jahreszeiten. Im Winter sogar mit Langlaufski.

Die Begegnungen mit Menschen, die man so nur beim Wandern macht, werden nebenbei, wie eine Art Zugabe, erzählt.

Der Abend und das Buch machten Lust auf den Schwarzwald, ob auf dem Westweg oder anderswo.

Via Dolorosa 2025

Dieses Mal führte die Via Dolorosa durch drei Klimazonen von knapp 900 Metern Höhe bis zum tiefsten Punkt bei ungefähr 320 Metern Höhe.

Der Start war in der Subpolarzone bei Temperaturen fast um den Gefrierpunkt, Nebel, starkem Wind und leichtem Regen. Für den Start suboptimal. Da war es gerade recht, dass gleich zu Anfang der Anstieg zur Kapelle anstand. Oben bei der Kapelle war dann beinahe die Polarzone erreicht.

Ein kleines Loch im Nebel zeigte, dass es in einiger Entfernung auf der Via Dolorosa besseres Wetter geben wird. Trotzdem mussten die ersten Kilometer im frostigen Bereich überwunden werden.

Nach gut 10 Kilometer war dann die zweite Klimazone, die gemäßigte Zone, erreicht. Diese Zone zeigte sich von ihrer freundlichen Seite mit einigen Sonnenstrahlen und einer geöffneten Bäckerei. Trotzdem dachte niemand an ein Kaltgetränk. Eine heiße Tasse Kaffee war hier der Renner.

Aufgewärmt und gestärkt waren die Höhen des Rammerts das nächste Ziel. Ein genialer Weitblick auf die Alb tat sich auf. Vom Hoheneuffen bis zur Zollernburg. Eine Mittagsrast mit Blick auf Gomaringen gibt es auch nicht alle Tage.

In Kilchberg war dann die dritte Klimazone, die Subtropen, erreicht. Der Freiherr von Tessin hatte sein Tor nicht richtig abgeschlossen. Diese Chance wurde genutzt und in den Schlossgarten samt Orangerie gespickelt.

Die wärmenden Sonnenstrahlen am Neckarufer waren Balsam.

Das Ziel der drobenstehenden Kapelle kam näher. Beim Aufstieg wurden auf kurzer Distanz die drei Klimazonen nochmals durchschritten. So endete die Via Dolorosa fast wie sie angefangen hatte. Mit kalten Temperaturen und starkem Wind.

Einen Unterschied gab es aber, denn zum Schluss wurde ein Sekt aus der improvisierten Kofferraumbar ausgeschenkt.

Feierabendwanderung auf den Roßberg

Am vergangenen Freitag war die erste Feierabendwanderung der Albvereinsgruppe Gönningen.

Das Ziel der Roßberg vor Augen ging es zuerst andächtig über den noch rar mit Tulpen übersäten Friedhof.

Der erste Anstieg bis zum Schützenhaus, zeigte deutlich, dass die Feierabendwanderung kein Spaziergang ist. Als dann noch auf den Premiumweg „hochgehkämpft“ abgebogen wurde war es vollends allen klar.

Die Freude war groß den frisch gestrichen Roßbergturm und das kühlende Getränk auf dem Tisch aus der Nähe anzuschauen.

Eine besondere Programmeinlage bot die Sonne, die glühend rot gegen 20 Uhr hinterm Schwarzwald unterging. Immer wieder besonders.

Auf dem Rückweg in der Dunkelheit wurde noch ein kleines Wohnmobildorf gestreift bevor es auf gutem Untergrund nur noch abwärts ging.

Ein außerordentlich gelungener Saisonauftakt.