Am letzten Sonntag war es wieder soweit.

Christa und Alfred luden zur Premiumwanderung „hochgehpilgert“ nach Zwiefalten ein.

Schon die Anfahrt, mit diversen Umleitungen gespickt, war horizonterweiternd.

Horizonterweiternd und wunderschön zeichnet den Premiumweg „hochgehpilgert“ aus. So haben wir gelernt, dass:

  • es, wie könnte es anders auch sein, in Zwiefalten einen Bierwanderweg gibt. Allerdings sind wir vor der Tankstelle abgebogen.
  • auf der Alb, die wenigen Apfelbäume prall mit Früchten gefüllt sind, während bei uns im Tal die Ausbeute mager ist.
  • die Lourdes-Grotte bei Sonderbuch etwas Besonderes ist, denn dort entspringt eine Quelle.
  • Loretto nicht unbedingt eine Klinik in Tübingen sein muss, sondern eine Ziegenfarm in bester Lage an den Südhängen der Schwäbischen Alb.
  • Glas und Ach, Namen von Wasserläufen sind.
  • es in Wimsen den Espresso nicht nur in der Tasse, sondern auch als Eis in der Waffel gibt
  • der heilige Berg Oberschwabens, der Bussen, und das Münster von Zwiefalten in einer Linie liegen, wenn man vom richtigen Punkt aus schaut.

 

  • mutige Ziegen Boskop-Äpfel mögen.
  • sich im sehr kühlen Wasser der Ach Forellen pudelwohl fühlen.
  • das Zwiefalter Münster einen männlichen und einen weiblichen Turm hat.

 

Wie vorab bereits erwähnt, horizonterweiternd und einfach wunderschön.

Die Steinlachtäler-Apfelsaft-Produkte sind hier in der Region sehr bekannt, aber

den Kirchholzer Apfelsaft kennen nur wenige.

Nämlich nur diejenigen, die am vergangenen Sonntag mit der Albvereinsgruppe Gomaringen unterwegs waren.

Gerade mal 10 Minuten zu Fuß vom Gomaringer ZOB entfernt, liegen die Streuobstwiesen des Kirchholz.

Und dort war am Sonntagnachmittag eine mobile Mosterei aufgebaut.

Aber auf dem Weg vom Apfel bis zum Saft, heißt es richtig anpacken. Dabei lassen sich die Äpfel

  • vom Baum fallen, wenn die Bäume geschüttelt werden
  • Auflesen bzw. Rollblitzen
  • in einem kühlen Bad Waschen
  • Kleinschneiden
  • Entwurmen, damit veganer Saft entsteht
  • Häckseln damit die Presse es einfacher hat
  • in ein feuchtes Tuch einwickeln

 

Und dann passiert es. Von oben wird auf die gehäckselten Äpfel Druck ausgeübt, so dass diese so sehr ins Schwitzen kommen, dass ihr sattoranger Schweiß am unteren Ende herausquillt. Dieser Schweiß wird abgefangen und in Falschen abgefüllt.

Und ob du es glaubst oder nicht, frischer Apfelschweiß schmeckt lecker.

Wanderung Long Promenade de Stuttgart mit vielen Stäffele / 07.09.2024

An diesem Samstag wurde die Kehrwoche einfach mal ausgelassen, dafür ging es bei sonnigem Wetter für einen Kurzurlaub in die Landeshauptstadt, um einige Highlights zu erkunden. Das erste Highlight war die Schillereiche am Bopserhang die vor rund 170 Jahren zum Gedenken an Friedrich Schiller gepflanzt wurde. Die Aussicht auf den gesamten Talkessel bis zum Birkenkopf war geradezu grandios.

Wenige Meter später erreichte die Wandergruppe das Highlight Nr. 2, das romantische Teehaus im Weißenburgpark mit dem Marmorsaal, auf dessen Dach die feinen Herrschaften früher Tennis spielten.

Weiter ging´s immer schön am Hang entlang durch eines der noblen Wohnviertel der Stuttgarter High Society. Und hier gab´s so einiges zu staunen, reihten sich doch moderne Architektur und Backsteinschönheiten aus der Jahrhundertwende aneinander und sonnten sich in der Vormittagssonne.

Highlight Nr. 3 erwartete uns auf der Uhlandhöhe mit der ältesten Sternwarte Deutschlands. Wenn man oben ist, muss man erfahrungsgemäß auch wieder runter und so landeten wir im Schlosspark, der nahtlos in den Rosensteinpark übergeht, wo Highlight Nr. 4 stand, Schloss Rosenstein.

Schlosspark wie auch Rosensteinpark stehen teilweise unter Denkmalschutz. Die Parks sind geprägt von historischen Relikten wie alte Bäume, Alleen, Wasserspiele sowie einem weiten Netz aus Wegen. Und so tauchten wir in die Schönheit der Natur ein bis wir am Killesberg, unserm Highlight Nr. 5 rauskamen. Auch hier gab es viel zu gucken, vor allem vom Killesbergturm aus.

Highlight Nr. 6 war der Bismarktum, der zu Ehren Reichskanzler Otto v. Bismark erbaut wurde. In der Zwischenzeit stand die Sonne hoch am Zenit. Gut, dass die zweite Hälfte unserer Wanderung nun im Stadtwald verlief, der uns kühlen Schatten spendete. Highlight Nr. 7, die Standseilbahn von 1929, beförderte uns vom Südheimer Platz in Heslach in einem Original Teakholz-Wagen hinauf zum Waldfriedhof, ein wirklich schönes Erlebnis.

Die letzten Meter zum letzten Highlight Nr. 8, dem Santiago de Chile Platz, verliefen, wer hätte es gedacht, durch das nächste noble Wohnviertel von Stuttgart, welches mitten im Weinberg liegt. So bestaunten wir rechts die prächtigen Villen der Reichen & Schönen und links die Rebstöcke in der steilen Hanglage. Am Santiago de Chile Platz ließen wir unseren Blick ein letztes Mal über Stuttgart schweifen und beendeten unseren Kurzurlaub mit 27 Kilometern und ca. 630 Höhenmetern.

Nächsten Samstag ist dann wieder Kehrwoche angesagt.

Wann ist wohl die beste Zeit für ein Ferienprogramm?

Klar, in den Ferien natürlich.

Wenn die Ferien aber sechs Wochen dauern, kann man sich wohl fragen, ob am Anfang, in der Mitte oder am Ende.

Dieses Jahr haben wir zusammen mit der VHS auf das Ende der Ferien spekuliert.

Das Risiko im September das richtige Wetter für eine Bachwanderung zu bekommen, haben wir auf uns genommen und Glück gehabt. Die Sonne strahlte vom Himmel, der Wasserstand niedrig. Also optimale Voraussetzungen.

Die Kosten für die Teilnahme wurden auf Null reduziert.

Der Zeitrahmen mit zwei Stunden schien überschaubar.

Aus Veranstaltersicht sollte man meinen, dass das Angebot schnell ausgebucht sein müsste.

Aber es kam anders:

Von den angemeldeten Teilnehmenden kamen nur die Hälfte. Die anderen fehlten unentschuldigt. Eigentlich schade.

So war unser diesjähriges Ferienprogramm bei zwei Teilnehmenden eine eins zu eins Betreuung.

Dies hatte aber auch Vorteile:

  • Die Gruppe war übersichtlich
  • Wir sind viel weiter die Wiesaz bachabwärts gewandert als jemals zuvor
  • Wir konnten wie Archäologen auf Schatzsuche gehen und es wurden auch einige Schätze gefunden.
  • Ein Brett diente als Arche zur Aufnahme der Schätze.

 

Und der Kapitän hieß, das ist kein Witz: NOAH.