Rückblick auf unsere Bergtour 2024 von Hütte zu Hütte im Lechtal

Freitag, pünktlich um 7 Uhr, trafen sich die Berggämsen, um gemeinsam ein schönes Bergwochenende in den Lechtaler Alpen zu verbringen. Im Gepäck hatten sie jede Menge gute Laune und Sonnenschein.

Ausgangspunkt der Tour war Elbigenalb, hier schnürte die Gruppe die Wanderstiefel, schulterte die Rucksäcke und machte sich auf zum Tagesziel, die Hermann v. Barth Hütte (2129 hm).

Bereits nach wenigen hundert Meter tauchten wir in die schöne Bergwelt der Lechtaler Alpen ein und ließen den Alltag hinter uns. Begleitet wurden wir von der Sonne, einem lauen Lüftchen und dem plätschern des Gebirgsbachs. Der Aufstieg mit seinen über 1000 Höhenmeter war nicht ganz ohne und so gab´s zwischendurch immer mal wieder kleine Verschnaufpausen. Am Abend wurden wir mit einem traumhaften Alpenglühen belohnt.

Am Samstag stand eine lange Etappe an. Das Wetter war dazu gerade ideal, leicht bewölkt und windstill. Im Gänsemarsch wanderten wir in Richtung Krottenkopfscharte 2350 hm. Zwischen Hütte und Scharte lagen ca. 4,0 Std. Gehzeit und so einige Herausforderungen wie z.B. seilversichterte Kletterpassagen, Schneefelder die es zu queren galt, steile Anstiege und der Herrmanskarsee. Der leider zum größten Teil noch zugefroren war und sich somit nicht für ein kühles Bad eignete.

Oben an der Krottenkopfscharte angekommen, genoss die Gruppe den traumhaften Panoramablick, bevor es an den Abstieg ging. Leider war dieser Weg das Opfer des Permafrosts und der Erosion, die hier volle Arbeit geleistet haben und so war ganzer Körpereinsatz und Koordination gefordert.

Am Talboden angekommen bogen wir links ab und umrundeten die Ramstallspitze. Ab hier war der Weg dann, wie man sich einen Bergweg wünscht. Eingerahmt in sattgrüne Bergwiesen mit einer bunten Blumenvielfalt und knallroten Bergazaleen. Auch die Herausforderungen wurden weniger. Es gab noch eine größere Kletterpasse bevor es auf einem Grasweg weiter in Richtung Mutte ging. Nach ca. 8 Std., 850 hm im Aufstieg und 1050 hm im Abstieg genossen wir auf der Sonnenterasse der Bernhardseckhütte (1812m) Tiroler Köstlichkeiten.

Am Sonntagmorgen konnte sich die Gruppe Zeit nehmen um gemütlich in der Morgensonne zu frühstücken, da der Abstieg zum Ausgangspunt mit 1:45 Std. angegeben war.

In Gedanken bin ich bei Euch

Liebe Gomaringer,

als ich Anfang November 2017 nach Gomaringen zog, begrüßtet Ihr mich und kamt, trotz widrigsten klimatischen Bedingungen zu einem kleinen Umtrunk vorbei. Sogar der Bürgermeister und der jetzige Oberbürgermeister von Reutlingen statteten mir einen Besuch ab.

Im April 2018 besuchten mich die Wiesaztäler auf Ihrer ersten gemeinsamen Wanderung. Was für eine schöne Idee, sich zusammen auf den Weg zu machen.

Im August des selben Jahres kamen fünf Kinder und drei Omas zum Jodeln. Ach was haben wir gelacht und Krach gemacht.

Im Juni 2019 zogen in der Nachbarschaft zwei gebogene Gesellen und ein heißes Eisen ein. Als die drei einzogen, kam gefühlt das halbe Dorf. Naja es gab ja auch Freigetränke und Freiwürste. Klar, dass hier auch der Bürgermeister nicht fehlen durfte.

Im Jahr 2020 kam Corona auf die Welt und schneller als gedacht auch in meine Nachbarschaft. Corona war fies, denn sie kam unscheinbar daher und wenn nicht aufgepasst wurde, schlug sie zu. Trotzdem oder gerade deswegen habt Ihr Gomaringer in dieser Zeit sehr oft bei mir vorbeigeschaut, denn es gab genügend Platz, um Abstand zu halten.

Im Mai 2021 erfreute ich mich über einen neuen Nachbarn mit Ecken und Kanten. Er war derjenige, der darauf geachtet hat, dass in der Nachbarschaft der Müll zusammengeräumt wurde. Leider ist der Kerl sehr jung gestorben.

Corona hat dazu geführt, dass ab 2021 jeweils am 2. Advent der Belzmichl bei mir Station machte. Immer hatte er eine Süßigkeit in seinem Sack für mich dabei.

Im Februar 2022 ließ es eine besondere Wetterlage zu, dass ich, als ich aus dem Fenster schaute, nur die obersten beiden Geschosse des Naturana-Hochhauses über dem Nebel erblickte. Wirklich einmalig.

Im April 2023 besuchten mich Yogis. Das sind Menschen, die auf Ihren Atem achten und dabei kunstvolle Übungen machen. Bei manchen hat das etwas lustig ausgesehen.

Im Oktober 2023 wurde es laut in meinem Hof. Fünf Jungs aus Derendingen packten ihre Alphörner aus und spielten auf. Das war Gänsehaut pur.

Dieses Jahr im März kam Annette Krause mit ihrem Kamerateam vorbei, denn es hat sich wohl herumgesprochen, dass unser Wohnviertel sehr attraktiv sei.

Wenn Du mal im Fernsehen kommst, dann strömen die Leute. Tatsächlich kamen und kommen sehr viele Menschen vorbei um unser Viertel zu genießen und für ihren Instakanal Fotos zu machen.

Schlussendlich waren es am Ende zu viel.

Mein Nachbar, das heiße Eisen, wurde mit Farbe beschmiert, dem Nachbarn, der nach dem Müll geschaut hat, haben sie den Kopf abgerissen und dass es keiner bemerkt, den Leichnam sofort verbrannt.

Die beiden gebogenen Gesellen aus der Nachbarschaft, müssen sich immer mehr, gegen Farb-, Säge- und Kleberangriffe zur Wehr setzen.

Da fragte ich mich schon, ob dieses Viertel so noch lange existieren wird.

Ich hatte den Gedanken noch nicht ausgedacht, schon wurde ich um die Ecke gebracht.

Trotz allem – schön war die Zeit!

Eure Peilscheibe

Bachwanderung, weil es so schön war, dasselbe nochmal

Wieder war der Start bei der „Ussren Mühle“.

Nicht im Bach aber auf der Bachstraße führte Kulturwissenschaftlerin Birgit Wallisser-Nuber am ehemaligen imaginären Mühlenkanal entlang zur nicht mehr vorhandenen Ölmühle und zur ältesten Mühle von Gomaringen, die „Innre Mühle“.

Der Lubbach mündet unter der Platzbrücke in die Wiesaz. Nur ein Rohr weist auf den überbauten Bach hin.

Die Strecke, die trockenen Fußes auf der Bachstraße zurückgelegt wurde, verwandelte sich auf dem Rückweg in eine feuchte, kühle und manchmal auch etwas wackelige Passage in der Wiesaz. Die Regenfälle der letzten Tage haben den Pegel und vor allem die Fließgeschwindigkeit ansteigen lassen, was Geschick, Koordination und Überwindung kostete.

Die Höhe der Mühlradwand der inneren Mühle, von der Wiesaz aus gesehen, ist mehr als imposant. Der alte Mühlstein der Ölmühle, der in der Wiesaz liegt, ist es auch.

Und wenn sich am Ende der Schlucht der Wasserfall mit seinem tiefen Gumpen zeigt, ist dies kaum noch in Worte zu fassen, dass es so etwas mitten im Ort gibt.

Apropos, wer sich mehr für die Mühlen, die Mühlkanäle und den Lubbach interessiert, einfach mal Google Maps öffnen. Dort findet man die Mühlkanäle für die Ussre und die Innre Mühle. Den Lubbach natürlich auch. Dort findest Du auch heraus, dass der Lubbach beim Schützenhaus entspringt.

Rückblick Birkensee und Eremitage

Wer zum Wandern im Schönbuch mal etwas weiter fährt als nur nach Bebenhausen, kann auf der Nordseite des Schönbuchs ganz unbekannte Orte entdecken.

Schon den Parkplatz „Franzensträßle“ samt seinen drei Grillstellen findet man nur, wenn man ortskundige Begleiter hat. Den Parkplatz streifen zwei ausgeschilderte Rundwege. Einer davon ist die Birkenseerunde, die einiges zu bieten hat.

Am Rande eines Golfplatzes, wo vor fliegenden Bällen gewarnt wird, führt der Weg stetig aber gemächlich bergan bis auf die Höhen des Brombergs. Dem höchsten Berg des Schönbuchs.

Und genau dort oben befindet sich eine extrem seltene Vegetationsform im Schönbuch. Ein Moor, genannt Birkensee.

Diese besondere Vegetationsform liebt zum Beispiel der rundblättrige Sonnentau, aber auch alle Arten von Stechmücken, so dass ein längerer Aufenthalt zu Juckreiz an allen möglichen und unmöglichen Stellen führt. Hilfreich ist eine Vermummung wie bei einer Polarexpedition, bei +25 °C jedoch suboptimal.

An der südlichen Traufkante entlang des Brombergs gibt es nur einen klitzekleinen Aussichtspunkt. Beim genauen Hinsehen ist auch klar warum. Von dort aus ist Gomaringen zu sehen.

Wenige Schritte davon entfernt hatten sich im Mittelalter Mönche in einer Eremitage niedergelassen. Mit einem Blick auf Gomaringen ist wohl Einsamkeit ganz erträglich.