Heimat in Bewegung – zwischen Gomaringer Schloss und Roßberg

Zu arg früher Stunde lud der Albverein zur Sonnenaufgangswanderung auf den Roßberg ein.

Als erster Bonuspack wurde die Wanderung von Kreisarchivar Dr. Wolfgang Sannwald begleitet.

So konnten die gewöhnlichen Gomaringer erfahren, dass in Öschingen die Tierschutzbewegung begann, die Gönninger mit Samenhandel und die Mössinger mit Schnaps reich geworden sind. Nur die Gomaringer selbst sind mit nichts reich geworden, weil der Herzog Gomaringen als Schafstall ausnutzte.

Der Aufstieg zum Roßberg, der Morgendämmerung entgegen, gestaltete sich auf rutschigen Wegen nicht ganz so einfach. Trotzdem wurde die Turmspitze knapp 10 Minuten vor Sonnenaufgang erreicht.

Und wenn die Sonne dann mal kommt, geht das Ratzfatz.

Wer bisher dachte, die Sonne gehe im Osten auf, wurde an diesem Morgen eines anderen belehrt. An Himmelfahrt hüpft die Sonne, nicht nach oben, sondern zur Seite nach Nordost!

Nach dem Schauspiel und etwas durchgefroren zündete der zweite Bonuspack.

Ein in der aufgehenden Sonne vom Vorstand und seiner Frau serviertes Frühstück unterhalb des Roßbergs mit frischem Gomaringer Hefekranz und selbst gestrichenen Butterbrezeln.

Herrlich lässt es sich da über bewegte Heimat philosophieren.

Hernach erfolgte der Abstieg über mehr oder weniger begangene Wege zurück in den Gomaringer Schlosshof mit der wunderbaren Aussage der Fitnessuhr „Sie haben Ihr Tagesziel erreicht“ und das um 9:00 Uhr in der Früh!

Teinacher Genießerpfad – Rückschau

Wenn Sie eine fast zertifizierte Guidin des Odenwaldvereins fragen, haben unsere Guides bei der Tageswanderung „Teinacher Genießerpfad“ am vergangenen Sonntag ziemlich viel falsch gemacht.

Denn
– wir sind nicht mit dem ÖPNV angereist
– wir sind den Genießerpfad gegen die empfohlene Laufrichtung gewandert
– unsere Wanderführer sind langweilig. Sie hatten bei etwas über 10 °C keinen Minirock und auch kein fast schulterfreies Top an und rauchten auch nicht lasziv Rillos.

Zum Glück sind wir im Albverein!

Alfred und Christa führten uns in bewährter Weise auf dem Teinacher Genießerpfad.

Schon Königin Mathilde kam anfangs des 19. Jahrhunderts nach Bad Teinach, um dort zu kuren und um sich zu amüsieren.

Dafür hat sie eine Parkanlage mit etlichen versteckten Nischen am Emberger Steilhang erschaffen lassen. So wurden über 600 Treppenstufen in den Berg gebaut, damit der Adel sich amüsieren konnte.

Bevor der Albverein sich den Staffeln widmete, wanderte die Gruppe auf der gegenüberliegenden Seite, vorbei an diversen Aussichtsbänken, hinauf zur Burg Zavelstein.

Da bei der Mittagspause der abschließende Kaffee fehlte, begab man sich schnurstracks in die Berghütte. Ein wahrer Genuss – Cappuccino – Kuchen und Bergpanorama. Wenn es diese Hütte schon zu Mathildens Zeiten gegeben hätte, wäre der Park am Hang gegenüber nie entstanden.

Die Gruppe erwartete nun einer der zahllosen letzten Anstiege hinauf zum Emberger Kapf. Hier begann der Abstieg über 600 Mathilden-Stufen hinunter zur Teinach, die da ruhig fließt und auf Steinquadern überwunden werden musste.

Auf Halbhöhenlage ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Alles in allem haben unsere Wanderführer alles richtig gemacht und den Teilnehmern ist klar geworden, warum die Odenwald-Guidin nur „fast“ zertifiziert ist!

Premium – Rückblick – Hirschauer Spitzbergwegle

Bereits 2016 war der Gomaringer Albverein bei seiner Nuff-Ra-Wanderung um den Tübinger Spitzberg und Hirschauer Berg unterwegs. In der Zwischenzeit haben auch die Touristiker erkannt, dass das eine schöne wanderbare Gegend ist.

Zwei zertifizierte Premium Spazierwege führen seit 2018 durch die abwechslungsreiche Landschaft.

Das Hirschauer Spitzbergwegle führt vom Friedhof in einem kurzen knackigen Anstieg hinauf zur Abbruchkante des Hirschauer Bergs. Dort oben hat man einen herrlichen Blick über das Neckartal mit seinen Baggerseen, zum Rammert und hinüber zur Alb.

Entlang der Abbruchkante führt der naturbelassene Pfad in Richtung St. Remigius Kapelle.

Da das Spitzbergwegle als Spazier- und nicht als Wanderweg zertifiziert wurde, führt dieses nicht steil hinauf zur Kapelle, sondern auf halber Höhe in angenehmen Wellen durch das Naturschutzgebiet Hirschauer Berg.

Am von der Sonne aufgewärmten ehemaligen Weinberg, präsentierten sich prächtig und fast schon protzig Knabenkräuter und Bocks-Riemenzungen den Albvereinlern. Für Blumenfreunde eine wahre Pracht.

Bei so viel floraler Schönheit kann nicht mal der Bobbes von Jennifer Lopez mithalten.

Der Übergang von der Süd- auf die Nordseite war merklich am Temperatursturz zu fühlen. Gefühlt kam man vom Sommer in den Winter.

Zum Glück war der Parkplatz nicht mehr weit und die Fahrt zur gut geheizten Stube im Dusslinger Schützenhaus nur kurz.

Die nächste Premium-Spazierweg-Runde ist bereits schon terminiert. Am 20. Oktober 2019 geht es mit Hanne und Jörg zur Schönbuch-Spitzrunde nach Breitenholz.