Allerdings scheint es so, dass nur wenige Menschen wissen wer der Belzmichl ist.
Der Belzmichl entspricht in evangelischen Gebieten dem Heiligen Sankt Nikolaus. In evangelischen Orten deshalb, weil die Protestanten als Folge der Reformation nicht mehr den katholischen Heiligen St. Nikolaus verehren wollten.
Einerseits ist er für die Kinder eine Schreckfigur und andererseits beschenkt er sie.
Man könnte meinen, dass der Belzmichl deshalb so heißt, weil er einen Pelzumhang trägt.
Das stimmt aber nicht, denn Belz weißt auf das Verb „pelzen“ hin, was „den Pelz abziehen“ oder den „Pelz ausklopfen“, also schlagen, bedeutet. Im Vergleich mit den Gestalten im Katholischen, Heiliger Sankt Nikolaus und Knecht Ruprecht, der eine für das „Gute“, der andere für das „Böse“, stellt der Belzmichl eine Doppelfigur dar. Er vereinigt zwei sich widerstrebende Verhaltensweisen: Einerseits der Bestrafende, andererseits der Beschenkende.
Vielleicht waren die Protestanten etwas geiziger als die Katholiken. Beim Belzmichl musste nur eine Person engagiert werden und nicht wie bei den Katholiken zwei.
Der Albverein ist nicht geizig, aber sparsam. Daher lädt er auch den Belzmichl ein und nicht den Nikolaus mit seinem Knecht.
Ob wir aber den Belzmichl nächstes Jahr nochmals engagieren ist noch offen, denn auch nur eine Figur zu buchen, wenn fast kein Kind kommt, macht keinen Sinn.
Da verleihen wir lieber unser Kostüm an andere, die dann Kinder in schweren Lebenslagen besuchen. So geschehen am 06. Dezember in der Arche in Mähringen.