Wer im Ort Neuhausen an der Erms eine Wanderung startet, bemerkt recht schnell, dass da Wein eine wichtige Rolle spielt. Sei es die Kelternstraße, die mittlere Kelter, die äußere Kelter oder das Rebstöckle, alle weisen auf den gegoren Traubensaft hin.
Natürlich gibt es hier Weinberge in Hülle und Fülle, die durchwanderten wir am Anfang und Ende unserer Tour.
Ein moderater Aufstieg führte zum Hörnlegrat, auf dessen Nordseite ein Steinbruch eine tiefe Wunde in die Natur gerissen hat. Aber Wunden können heilen, vor allem wenn mündige Bürger für die Natur einstehen. So ist es hier geschehen und nach vielen Jahren Raubbau ist der Steinbruch nun ein schützenswertes Biotop.
Obwohl die Höhe erreicht war, führte der Weg etwas abenteuerlich auf und ab. Abrupt endete der Wald und schnell war zu erkennen, dass man nun an einem ganz besonderen Platz angekommen war.
Ein ehemaliger Vulkan hat hier einen Bergvorsprung geschaffen, der schon zu keltischer Zeit als besondere Stätte angesehen wurde. Der Jusi, ein hervorragender Platz für die Mittagspause mit Fernsicht auf das nächste Ziel.
Ein weiterer Vulkan aus den rund 350 Vulkanen des schwäbischen Vulkangebiets.
Nach gut einer Stunde war auch der Florian erreicht. Ein paar Ecken weiter lud das Naturfreundehaus zum Kaffee ein.
Die Schlussetappe führte kurzweilig durch die abgeernteten sonnenüberfluteten Weinberge. Optimal zum Sammeln von Vitamin D und zum Wärmetanken nach einer kalten Nacht.
Laut Wander-App Komoot bewältigten wir eine mittelschwere Wanderung, die eine gute Grundkondition und Trittsicherheit erfordert.
Eine Premiumwanderung ohne Zertifikat. Trotzdem herrlich!